Tansania 2005

19. Februar bis 16. März 2005 Karatu, Tanzania

Familie Schulze in Tanzania

Samstag 19.02.2005

Wir trafen uns pünktlich um 9 Uhr bei Ansgar, wo wir dann noch die letzten Dinge besprachen  und den Zeitungsausschnitt von Silvia lasen. Ingo brachte uns zum Flughafen nach Düsseldorf. Unterwegs gab es viel Schnee, einen Verkehrsunfall und eine fiese Packung WDR 4. Ingo gab noch eine runde Kaffee aus, danach ging es zum einchecken. Seitdem sind wir die Familie Schulze! Um 14.35 Uhr startete der Flieger nach Dubai. Alles war gut. Gutes Essen, gute Laune, keine, oder besser fast keine Komplikationen. Leider hatten wir es bei Emirates nicht geschafft einen Hotelgutschein für diese Nacht zu bekommen, was eigentlich auch nicht sooo dramatisch war. Wir entschieden uns in Dubai auszuchecken und sind dann für 2 Stunden mit dem Taxi durch Dubai City gefahren. Ein Liter Benzin kostet in Dubai ca. 0,08 Euro. Dubai ist ein Thema für sich. Einerseits beeindruckend, andererseits waren wir uns aber auch einig, dass wir uns nicht wirklich wohl fühlten. Zurück am Flughafen gab es dann noch was Gutes von Mc Donalds und dann ein paar unruhige Stunden bis zum Morgengebet (unzählige arabische Ansagen haben mich völlig übermüdet fast in den Wahnsinn getrieben). – Andreas

Sonntag 20.02.2005

6.30 Uhr Flughafen Dubai aufgewacht -> frisch gemacht. 8.10 Uhr Abflug Dubai -> Nairobi, Emirates Service + Essen waren super, die Landung in Kenia war grausam -> tausend Luftlöcher und ein kötzelndes Männlein hinter uns. 3,5 Stunden Aufenthalt am Nairobi Airport, 1 Stunde Wartezeit im Flieger nach Dar es Salaam -> der Flug war etwas harmloser, für mich trotzdem schrecklich. 15.30 Uhr Ankunft in Dar es Salaam. Die kleinen Brüder (Br. Damian und Br. Vilbert) nahmen uns in Empfang, leider mussten sie zwei Stunden auf uns warten. -> Geldwechsel -> tansanische Schillinge -> Telefonkartenkauf. Br. Vilbert und Br. Damian fuhren mit uns durch Dar es Salaam, zum Sightseeing, Ocean Road, Fischmarkt, Gouverneur House. Überwältigend, und zudem so heiß – 32°C im Schatten!! Anschließend wurden wir zu unserer Residenz gefahren. Catholics Conference Center. – Der holy father übernachtet auch dort, wenn er mal in Tanzania ist. Luxus pur, Zimmer mit Betten, Moskitonetzen, Dusche, Wassercloset und vieles mehr. Europäischer Standard. 19.30 Uhr Abendessen, lecker lecker lecker. Wir werden definitiv nicht abnehmen auf unserer Tanzania Exkursion, das erste mal Kochbananen gefuttert. In den Abendstunden saßen wir nett beisammen. Fam. Schulz und die Brüder, Heineken, Kilimanjaro & Safari Bier. Uns geht es sehr gut, und mir vor allem, weil ich morgen nicht fliegen muss, sondern fein in einen Bus steigen kann, Karatu wartet, auch wenn es 15 Stunden entfernt ist. Die Nacht war kurz und sehr schwitzig, Dar es Salaam ist definitiv zu heiß. – Sabine

Montag 21.02.2005

4.30 Uhr Wecker… Dann mit vollem Elan Richtung Bus Station Dar es Salaam. Er wäre gelogen zu behaupten, man hätte sich an den afrikanischen Verkehr gewöhnt. Wir sind aber wohlbehalten zusammen mit Bro. Damian am der interessantesten Busgesellschaft Tanzanias „Sai Baba“ angekommen. Soviel ich weiß gibt es Sprachen, in denen „Baba“ „verrückt“ bedeutet. Dies als anfänglicher Hinweis. Nachdem man sich in „bequemen“ Dreierblöcken häuslich eingerichtet hat, geht’s auch schon los. „Warten“ würde noch eine neue Bedeutung für uns bekommen. In der Stadt herrschten noch normale Bedingungen, sprich Hupen, Schreien, Angst haben (wir). Außerhalb der Stadt lernten wir, dass ein Bus auf holpriger Strecke, vollbesetzt, gar nicht langsamer als 100 km/h fahren muss. Somit erreichten die G-Kräfte das ein oder andere Mal die Richtwerte einer Achterbahn, was zur Folge hatte, dass sowohl Ansgar als auch der Zivi spontan ihre Sitze verließen (unfreiwillig). Die lustige Reise wurde durch unzählige Stopps an Straßenecken oder Busstationen versüßt, was der unangenehmen Nebeneffekt, den Ausfall der fahrtwind gesteuerten Klimaanlage (das Fenster), zur Folge hatte. Wobei sowieso keine Zeit zum Schwitzen war, da an jedem Bahnhof viele nette Händler viele nette Dinge auf Brettern gen Fenster reckten. Brillen, Handys und Kämme bis hin zur Nahrung jeder Art. Wir ernährten uns auf der Fahrt von Wasser, Cola, Cashews und vor allem „BISKUTI“ (Plätzchen). Bis heute hat keiner von uns das System verstanden, welches darauf basiert, dass Menschen einsteigen, wieder aussteigen, neben dem Bus herlaufen, bezahlen, Geld bekommen oder Waren oder Hühner ein- und ausladen. Die Reihenfolge ist frei wählbar. Ebenso hat niemand von uns herausfinden können was es mit dem „Anhalten, Bus begrüßen“ und dem „Turbo“-Knopf auf sich hat. Wir rechneten mit den angekündigten 11 Stunden, waren aber Dank mitunter zweistündigen Stopps, ohne für uns ersichtbaren Sinn, froh über die Ankunft in Karatu, in völliger Dunkelheit nach 15 Stunden! Der Empfang war zu aller Freude gigantisch. Nachdem wir Mama Zara (Waltraud Hetterix), Brother Daniel, und den Abt Brother Raphael begrüßt hatten, ging es per Jeep gen neue Heimat, welche eine kolossale Überraschung werden sollte. Eigens für uns war kurzfristig ein neues Haus errichtet worden: Zwei Zimmer, Bad mit Dusche und WC nach deutscher Norm, nagelneuen Betten und Moskitonetzen. Nach einem gemeinsamen Mahl, welches Ausgezeichnet war, fielen alle mehr oder weniger tot ins Bett, bis der nächste Tag gegen 6.30 Uhr begann. – Philipp

Dienstag 22.02.2005

Unser Tag der Erholung, nach unserem Bustrip. Es begann mit einem tollen Frühstück um 7.30 Uhr zusammen mit Bro. Raphael und Mama Zara, danach stand die Besichtigung des ca. 10 ha großen Geländes an, auf dem das Technical Centre entsteht. Eine beeindruckende Landschaft offenbarte sich uns, umringt von Bergen und einer super schönen Vegetation. Während unserer Begehung des Geländes schmiedeten wir alle schon Pläne, was wir hier wohl so alles machen könnten, und wie es wohl umgesetzt werden sollte. Brother Raphael und Brother Daniel stellten uns auch den angrenzenden Nachbarn vor. Es war zum einen der Pfarrer der Kirche, der es sich nicht entgehen lassen wollte uns Deutschen seine Kirche zu zeigen. Es war sehr interessant, vor allem das Fledermausproblem direkt über dem Altar. Er zeigte uns die Exkremente der niedlichen Tiere und sagte, dass es ein großes Problem sei. Deshalb war eine spezielle Holzkonstruktion unter der Decke angebracht, damit nicht die ganze Kirche voll Unrat war. Danach kamen wir am Kindergarten vorbei, wo uns von den kleinen süßen Afrokindern ein Lied vorgesungen wurde (one little Finger). Nachdem wir uns ins Gästebuch eingetragen hatten gingen wir zurück und Brother Daniel lud uns in seinen Landcruiser. Wir fuhren nach Karatu, das wir bisher nur kurz im Dunkeln gesehen hatten. Er zeigte uns das „Bytes“, das Internetcafe, über welches er mit Andreas Kontakt per E-Mail hatte. Nach einem gemütlichen Plausch und einer kalten Cola ging es weiter auf den Markt und zum Einkaufsladen, wo wir reichlich Trinkwasser einkauften. Uns war klar, dass wir bei dieser Hitze viel trinken mussten. Als wir zurück waren, erwarteten uns Brother Damian, Brother Paulinus und die Küchenjungen zum Mittagessen (very tasty). Nach dem Essen hatten wir ein paar Stunden für uns. Die Zeit nutzen wir für uns um zu schauen, wie wir das Projekt angehen könnten. Am späten Nachmittag übergaben wir den Brüdern Raphael und Brother Daniel die mitgebrachten Spenden und schlugen vor, was man von diesem Geld bewerkstelligen könnte. Die Brüder erklärten uns, was in der Zeit unseres Besuches gemacht werden sollte, und wobei wir mithelfen könnten. Unsere erste Aufgabe für den nächsten Tag sollte es sein, ein Fundament für die Unterkonstruktion eines Wassertankes zu bauen. Nach dem fabelhaften Abendessen ließen wir den Tag bei Vollmond und einem beeindruckenden Sternenhimmel mit einem Schlückchen Rum ausklingen. – Benjamin

Mittwoch 23.02.3005

Der KNÜPPELTAG 10 Leute, 3 Schaufeln, 1 Trolli (Schubkarre) Was soll es werden?? Der Tag: Aufstehen gegen 7.15 Uhr, sehr gutes Frühstück, alle waren motiviert etwas zu schaffen. Heute sollte mit dem Bau des Turmes für den Wassertank begonnen werden. Zunächst das Fundament: Ein kreisrundes Loch, Durchmesser ca. 3 m, und ca. 1,2 m tief. Alle „Nichtschwarzen“ (wir) waren bereits nach einer Stunde sichtlich erschöpft. Ich behaupte, dass wir unser Bestes gegeben haben, das Loch jedoch wurde zu 70% von einheimischen „Workern“ ausgehoben. Es war unglaublich: Schwarze Menschen können Schuften wir sonst was und trinken den ersten Schluck Wasser irgendwann nachmittags, während jeder von uns schon um 10 Uhr mindestens zwei Liter Wasser inhaliert hat. Loch fertig. Jetzt „we must build the foundation“. Als Packlage mussten wir ca. drei Tonnen Findlinge 100 m vom Lager ins Loch transportiert werden. Es waren große und schwere Steine, und die einzige Möglichkeit diese zu bewegen war zunächst die „Sack-Variante“, das heißt: ein Stein, ein Sack, ein Schwarzer, ein Weißer und los. Nach 10 Metern habe ich versagt, ich habe losgelassen. Wie soll es auch funktionieren? Als Gärtner war ich der Meinung, ich könnte Beton auch ohne Mischer mit der Schaufel mischen, aber nein, is nich. Der kleine schwarze Mann, der ausschließlich Beton mischte, hatte eine bestimmte Technik. Sehr interessant und relativ schnell. Gerechnet wird hier nicht in kleinen Mengen. „Concrete“ besteht immer aus sieben Karren Sand, zwei Säcken Zement (je 50 kg, je 9,50 €), drei Karren Schotter und jede Menge Wasser (Wasser gab es nur an einem 50 m entfernten Hahn und wurde mit der Karre in Kanistern herangeschafft, Wasserschläuche werden in Karatu erst in drei Jahren erfunden.). Nun noch den Beton auf die Packlage, neue Packlage, wieder Beton, und schon fertig. Nach ca. drei Stunden Mittagspause haben wir dann versucht noch etwas anderes zu schaffen, aber naja… wir haben es wenigstens versucht. Wir beschlossen am nächsten Tag etwas eher aufzustehen um etwas Vorarbeit zu leisten. In der prallen Sonne auf ca. 1700 m werden wir unsere Probleme haben. Also morgen um 6 Uhr raus aus den Federn.

Abends gab es zur Überraschung mal wieder ein Huhn, für uns ist hier jeden Tag Sonntag. Alle erledigt, schlafen. – Ansgar

Donnerstag 24.02.2005

6 Uhr, der Hahn krähte, aber nicht mehr lange, denn er war der älteste Gockel im Stall und dies sollte sein letzter Morgengruß sein. Heute ist Familie Schulze eine ganze Stunde früher aufgestanden und hat Vorarbeit für die starken, drahtigen, schwarzen Männer vorbereitet. Steine transportiert, Mischungen für Beton/Zement hergestellt, Wasserkanister gefüllt und was uns sonst noch so einfiel. Ansgar fiel es besonders schwer das Bett zu verlassen. 7.30 Uhr dickes Frühstück mit den Brüdern mit warmem Rindfleisch und Spiegeleiern. Unsere Gastgeber sind verrückt. Hier ist wirklich jeden Tag Sonntag, wir haben vor das Thema Essen anzusprechen. Zu viel Sonne, zu viel Beef und zu viel rotes/gelbes H2O haben Andreas, unseren Leisereiter doch plötzlich umgehauen. Bettruhe, Schonung, Elektrolyte wurden verordnet. Nach dem Frühstück ging es voller Elan an die Arbeit. 30 Minuten Wartezeit, eine Minute Arbeit. Das ist zu viel. Wenn die Sonne am stärksten brennt arbeiten die Afrikaner glaube ich am liebsten. Wellbleche auf dem Dach anbringen, da ist man der Sonne noch näher. Und sich die kleinen schwarzen Füße verbrennen, komisch.. Zwei Schulzes haben Wellbleche angereicht, zwei begannen mit der Tischbauplanung und der Rest hat Steine gefahren. Der Tischbau wurde von den Brüdern leider falsch aufgefasst. Brother Daniel reagierte sofort auf unser Anliegen und pfiff seine besten Dachdecker zu sich, um uns einen Tisch zu bauen. (Dieser Tisch sollte für uns sein, damit wir draußen einen hatten.) Die Wellbleche hatten daher Zeit sich auf 120°C aufzuheizen, aber das macht den Brüdern und Arbeitern hier nichts aus. Wir versuchten vergeblich zu erklären, dass das alles nicht notwendig ist. Nein, es wurde nicht verstanden. Brother Daniel, Philippi und Ansigar fuhren zur nächsten Tischlerei, um die guten Bretter für den Tisch noch schöner machen zu lassen. 13.30 Mittagessen. Unser Wecker wurde feierlich serviert, als ganzer Gockel. Ansigar wurde gezwungen ihn zu zerteilen und zu verteilen, ohne Geflügelschere gar nicht sooo einfach. Er kam mächtig ins Schwitzen (was nicht an der Chilisauce lag). Siesta. Familie Schulz war nun sehr sehr müde nach dem anstrengenden Mittagessen. Eine halbe Stunde nach dem Lunch wurde ich zum zweiten Mal Zeugin einer Chickenschlachtung. Morgens wurde der Weckergockel mit einem sehr stumpfen Messer geköpft, gerupft, ausgenommen und gekocht. Ich durfte den Köchen, Vitalis und Peter, über die Schulter schauen. Nice Boys. Unfassbar, kurz nach dem Mittagessen wurde das Abendessen vorbereitet. Diesmal mussten zwei alte Suppenhühner daran glauben – ich durfte noch mal zusehen. Also das Fazit: Schlachtung ok – 3mal Fleisch am Tag tut weh! Too much. Andreas versäumte das erste Huhn, ihm ging es nicht gut (Magenverstimmung), er verschlief die meiste Zeit, die beste Medizin. Ansgari und Benjamini starteten nun richtig durch, Pläne wurden gezeichnet, es wurde heiß diskutiert. Wie sollte der Tisch aussehen, bzw. gebaut werden?? Natürlich wurde den beiden ein Arbeiter an die Seite gestellt: Sylvester! Der Tisch nahm nun langsam Formen an. Franzivi und ich karrten währenddessen Steine. Nach dem Duschen sollte nun wieder das nächste Essen auf uns warten. Mama Zara und Brother Raphael waren eingeladen. Nach dem Essen sprach Andreas an, dass uns mehr Arbeit und weniger üppiges Essen lieber wären – Mama Zara hatte uns vorher über das normale Essverhalten und Leben der Brothers aufgeklärt. Wie vermutet fällt das etwas schmaler aus. Abends noch nett zusammengesessen und anschließend unters Moskitonetz gehüpft. Diese Nacht wurde ziemlich schwül und hoti. – Sabine

Freitag 25.02.2005

Nach einem Frühstück ohne Fleisch teilte sich die Gruppe nach mehrfachem Hin und Her auf. Ansgar und Sabine, die bis dahin noch an das Gute glaubten, wollten in Karatu bleiben, um am Bau tatkräftig mit zu helfen, während die anderen mit Brother Daniel, Brother Raphael und Mama Zara nach Arusha fuhren.

Arusha-Gruppe – Die Entfernung nach Arusha beträgt ca. 145 km. Nach ca. zwei Stunden waren wir da. Unterwegs musste Mama Zara in Mto Wambo einem kleinen Jungen eine Halskette abkaufen, die er extra und ausschließlich für Sie handgefertigt hatte -J. Natürlich auch Wasser und Bananen für die weite Reise. Wir brachten Mama Zara und Brother Raphael in ihre schmale Unterkunft und fuhren los, um für das Technical Centre einen Gasofen zu kaufen. Der Ofen wurde von den mitgebrachten Spendengeldern gekauft. Baumaschinen und Werkzeuge sind ungewöhnlich teuer. Ein Betonmischer sollte 700 Euro kosten. Zu Mittag gab es Hühnchen mit Pommes beim Inder, unsere letzte Mahlzeit mit Mama Zara in Tanzania. Wir verabschiedeten uns von Brother Raphael und Mama Zara, denn am nächsten Morgen fuhren sie mit dem Bus zurück nach Dar es Salaam. Danach kauften wir die Tickets für unseren Flug nach Zanzibar ein, das Stück für 134 U$. Ich ärgere mich, weil ich auf den alten Wechselkurstrick reingefallen bin, kann passieren. – Nach einem großen Einkauf im Shoprite, direkt gegenüber vom Busterminal, an dem wir auf der Hinfahrt nach Karatu zwei Stunden verbracht haben, fuhren wir zurück nach Karatu. Um 19.30 Uhr dort angekommen gab es schon wieder was Gutes aus der Küche. Man konnte den Jungs auch sagen was man wollte.. Das Hackfleisch aus Arusha für das Abendessen mussten wir daher in die Stadt in die Kühlung bringen, da der Kühlschrank beim Pastor kaputt war. – Andreas

„Stay at home“ Gruppe — Nach wirklich langem Hin und Her entschlossen sich Sabine und Ansgar nun endlich in Karatu zu bleiben, um dort etwas zu helfen. Nach 30 min. am Wasserturm, fragte Brother Paulinus, der einzige daheimgebliebene Bruder, wann wir den Tisch „finishen“ wollten. Überraschung für uns: Wir wurden gefragt, ob wir arbeiten wollen, kaum zu glauben. Doch später stellte sich heraus, dass anscheinend nur gefragt wurde, damit Sylvester, unser Tischbauaufpasser, für uns abgestellt werden konnte. Also los, Tischfinishing mit Sylvester. An diesem Tag hatten wir wenigstens etwas das Gefühl, fast allein arbeiten zu dürfen. Sylvester und wir, ein gutes Team. Am Nachmittag war ein Tisch (wie Model „Ingo“ von IKEA) zum Uno spielen fertig. Natürlich gab es auch für uns an diesem Tag wieder beste Verpflegung. Essen zu dritt war mal etwas ruhiger und angenehm. Am späten Nachmittag haben wir Brother Paulinus zum „Uno-Winner“ ausgebildet, sehr lernfähig. Anschließend haben wir auf unsere Mitstreiter aus Arusha gewartet. Diese trafen wie erwartet mit einem Ofen und allerlei Kram gegen 19.30 Uhr ein. – Ansgar

Samstag 26.02.2005

Abenteuer „Ngorongoro Conservation Area“ Aufstehen, wieder mal super Frühstück, Sachen packen für unsere Safari (Kiswaheli für Reise). Wir starteten um 9.15 Uhr mit Fernrohr, fünf Digicams und einer Videokamera bewaffnet, um die Big Five zu sehen und zu erleben. Nach ca. 20 km erreichten wir die Einfahrt in die Ngorongoro Conservation Area, da hieß es dann erst einmal wieder „No Hurry In Africa“. Nach einer halben Stunde konnte es dann endlich losgehen. Über ziemlich schlechte Schotterpisten fuhr uns Brother Daniel immer höher zum Kraterrand. Alle waren sehr gespannt die ersten Tiere zu sehen, aber es tat sich nichts, bis wir an der Aussichtsplattform angekommen waren und einen beeindruckenden Blick ins Innere des Craters werfen konnten. Leider war es sehr bewölkt und auch empfindlich kühl dazu. Nachdem wir die ersten Fotos geschossen hatten ging es weiter ins Kraterinnere. Es begann zu regnen und wir alle befürchteten, dass es an diesem Tag so bleiben sollte, und wir nur bedröppelte Tiere, wenn überhaupt, sehen würden. Aber es sollte alles ganz anders kommen. Unten im Krater angekommen bot sich uns ein Paradies auf Erden, die ersten Büffel sahen wir noch im Regen, aber dann öffnete sich der Himmel und die Sonne zeigte sich. Dann ging alles Schlag auf Schlag, wir sahen Löwen (Simba), Gnus, Flamingos, Nilpferde, Zebras, Warzenschweine (Ngiri), Störche, Geparden, Elefanten, Nashörner, Affen, Füchse, Sträuße und einen merkwürdigen Vogel, den wir alle nicht kannten, siehe Bilder. Es war total irre diese wilden Tiere so dicht vor unserem Auto beobachten zu können, schließlich waren wir ja nicht im Zoo. Also mein Traum wurde war, die Big Five von Africa life und in Farbe in einer traumhaften Umgebung sehen zu dürfen. Dieser Trip wird uns allen ein Leben lang in super schöner Erinnerung bleiben. Auf dem Rückweg ließen wir unsere gerade erlebten Impressionen noch einmal Revue passieren. Wieder in Karatu angekommen, schlossen wir den am Freitag gekauften Ofen an und Andreas kochte für uns Spaghetti Bolognese, typisch deutsch natürlich. Nach dem Essen brachten wir unseren schwarzen Freunden noch UNO bei und gingen dann nach ein paar lustigen Runden und einer Runde Rum glücklich und erschöpft ins Bett. – Benjamin

Sonntag 27.02.2005

Wir durften heute eine Stunde länger schlafen. Haben uns am Vorabend dazu entschieden die Kindermesse um halb 10 zu besuchen. Auswahl zwischen drei Messen! Wir sind davon ausgegangen somit auch endlich mal alleine zu frühstücken, PUSTEKUCHEN! Brother Paulinus und Brother Damian wurden mal wieder beauftragt uns auf Schritt und Tritt zu folgen. Wir fünf weißen Schulzes waren wie erwartet die Attraktion des Tages. Tausend Kinder scharrten sich um uns. Während der einstündigen Messe schauten uns tausend schwarze Knopfaugen an, die wurden aber schnell von einem Aufpasser eines besseren belehrt, und das mit mittelalterlichen Methoden. So sollten doch die kleinen Schwarzen dem dicken Pastor zuhören, der mit gehobenem Zeigefinger durch die Reihen schritt. Nach der Messe begleiteten uns einige Kinder und Benny gab erst einmal eine Runde Bonbons (Pipi) aus. Kurze Verschnaufpause und weiter ging es ins Internet Cafe, der Stammplatz unseres Silberrückens. Kalte Cola, kurzer Plausch, danach ging es auf die Cafefarm, eine halbe Stunde Ruckelpiste, eine wahnsinnige Landschaft bot sich uns. Die Farm befindet sich direkt am Ngorongoro Krater. Nachts und in den frühen Morgenstunden spazieren die Tembos (Elefanten) durch die Kaffeeplantagen und zerstören so einiges. Wir wurden nach der Ankunft freundlich von den drei Brüdern, Brother Nicolaus, Brother Michael und Brother Elias, die die Plantage bewirtschaften, freundlich begrüßt. Der Managerbruder Nicolaus führte uns über das riesige Grundstück. Nach inniger Begrüßung schnappte sich der große Nicolaus den Ansigar, Hand in Hand schlenderten die Beiden über das Grundstück. In Tanzania ist es Sitte sich ab und zu mal an die Hand zu nehmen. Dies gilt als Freundssymbol zwischen Männern. Shortys entzückendes Augenklimpern darf hier natürlich auch nicht vergessen werden. Ein Hostel für Touristen soll in diesem Sommer entstehen. Kirche mal ganz anders! Nach den ausführlichen Infos saßen wir auch schon im Sittingroom, Ausstattung nur vom Feinsten: TV, Videorecorder, Satellitenschüssel, hundert Videokassetten, schicke Sessel und reichlich Getränke. Shorty Nicolaus spulte nun die Farmhistory ab. Die Farm wurde von einem Oskar gegründet. Nun gab es auch schon ein großes Mahl – Familie Schulze wurde mal wieder bedient. Fast hätte ich es vergessen: Es regnete wie aus Eimern. Nun saßen wir mit vollem Magen in dem dekadenten Sittingroom, Kaffeerunde und Videovorführung. Wir sahen einen Film über die Tierwelt im Ngorongoro Park. Langsam kam die Sonne raus und wir besuchten Oskars Grab. Gegen 17 Uhr verließen wir die Farm. Aber erst nachdem sich Nicolausi sich zwei Mal von seinem Auserwählten verabschiedet hatte! Am Technical Centre angekommen wartet auch das Dinner auf uns. Zum Nachtisch gab es Bennys Riesenpickel! Aktion „Pickel-OP“: Handschuhe, Tupfer und Skalpell und das habe ich noch nie in meinem Leben gesehen! Unglaublich, was da zum Vorschein kam, siehe Fotodokumentation. Wir ließen den Tag an unserem selbstgebauten Tisch und mit einigen Schlückchen Laibs Rum ausklingen. – Sabine

Montag 28.02.2005

Langsam aber sicher kehrt ein wenig Routine ein: Aufstehen, arbeiten, essen (oder anders herum), etc. Heute gefrühstückt und endlich das eigene Projekt begonnen: „Via de Pita n Vita“. Ein Weg vom Haupthaus zur Küche incl. Kräuterbeet und Küchenauslagerplatz. Gesagt getan. Heute haben wir das fundamentale Fundament geschaffen, sowie die erste Zementi mit Cocoto an ihre Position geschmissen. Morgen wird’s dann wohl fertig sein, oder so… Den Abend haben wir dann mit der langsam traditionell werdenden Uno ausklingen lassen, welche von gemütlichem Beisammensein abgelöst wurde. – Philipp

Dienstag 01.03.2005

Wieder ein weiterer Tag in unserem Quartier. Andreas fährt wie jeden Tag so gegen 10 Uhr mit unserem Silberrücken in die Stadt um alles Mögliche zu kaufen, im Netz zu surfen und kalte Cola zu trinken, vielleicht. Der Rest der Gruppe kann sich dazu durchringen, mit dem Projekt „Weg zur Küche“ weiter zu machen. Aber eigentlich war auch heute nur noch die Wegdecke herzustellen, also mittags passend zum Lunch (diesmal erstaunlicherweise ohne Huhn, Hahn oder Fleisch) fertig. Es war ein heißer Morgen, wir planten gegen 16.30 Uhr zu Fuß nach Karatu (2,5 km) zu gehen, wenn es nicht regnet. Aber wie sollte auch anders kommen? Der heftigste Regen, den wir alle je erlebt haben, außer Andreas, zwang uns dazu zum tausendsten Mal mit den drei Brüdern zu beten, essen und Uno zu spielen. Nach Aussage der einheimischen People war dieser Regen heute nicht normal. Man konnte genau sehen, wie eine dunkle, graue Regenwand vom Ngorongoro Krater innerhalb von 15 Minuten unser Lager erreichte. Nachdem wir in aller Eile unseren frischen Weg mit alten Zementsäcken abdeckten, verbarickdierten wir uns in unseren Zimmern. Der Zivi filmte das ganze Spektakel und ich behaupte, dass jeder von uns mindestens einmal an einen Tsunami gedacht hatte, außer Andreas, und Angst hatte, unser Dach flöge weg. Es wäre nicht das Einzige gewesen, welchen von diesem dreißigminütigen Unwetter weggerissen worden wäre. Nachdem die Welt wieder lieb war, hieß es für alle hier Schadensbeseitigung, und Reinigung der Zimmer, vor allem Vitalis und Peter hatten in ihrer Küche viel Schlamm zu entfernen. Der restliche Abend verlief dann wie fast jeder andere: Andreas kochte scharfe Tuna-Sauce mit Spaghetti, Uno, bis auf Ansgar und Sabine (die sofort schliefen [höhö]!!) noch zwei Stunden Rum-Cola trinken und Mist quatschen. Ab ins Bett. Ein harter Tag wartet auf uns. (Wer lacht denn da??) – Ansgar.

Mittwoch 02.03.2005

Nach dem Frühstück gingen wir wieder frisch ans Werk. Wir beendeten unser Werk, den Weg. Ist aber auch anstrengend bei der Hitze. Ich fuhr mit Brother Daniel und Philipp nach Karatu, denn unser Zivi wollte zum Frisör. Er war es leid überall als „Osama“ angequatscht zu werden. Der Sturm und Regen des vergangenen Tages hatte viele Häuser im Zentrum zerstört. Viele Dächer waren einfach weggeflogen. Wir kauften einige Dinge ein, und fuhren dann gemein wieder zurück. Der Mittag verlief ruhig, und um unserem Rhythmus zu entfliehen gingen „wasungu“ am Nachmittag in die Stadt. Nach einem Bummel und einer kleiner Kulliaffaire landeten wir im Bytes, wo wir zu Abend aßen und kaltes Bier tranken. Da es zwischendrin regnete holte uns Brother Daniel gegen 21 Uhr ab. Alle besoffen, ab ins Bett! – Andreas

Donnerstag 03.03.2005

 „Ein typischer Tag“ Nach dem Aufstehen, Beten und Essen ging es ans Wellblechschleppen, da das erste Gebäude des Technical Centres schließlich ein Dach brauchte. Leider war am heutigen tag nicht viel mehr zu tun, was ein wenig auf die Stimmung drückte und uns dazu brachte mittags darüber zu diskutieren wie wir diesen Zustand zu ändern vermochten. So wurden mehrere Ideen geboren: Spielgeräte für den Kindergarten (wie eine Schaukel und eine Wippe) die Bemalung des Wasserfasses, der Bau eines Komposters und das Kaufen und Pflanzen einer Hecke. Nach dem Mittag ging es dann frisch ans Werk und wir legten arbeitsteilig los. Sabine bemalte das Wasserfass mit dem SCIM Brothers Centre Logo, wobei Ansgar sie tatkräftig unterstützte. Andreas, Philipp und Benny zimmerten ein 1A Kompostergestell zusammen. Somit war der Tag gerettet und die Stimmung wieder besser. Abends gab es wie immer sehr gutes Essen und um 23.15 waren alle im Bett. – Benjamin

Freitag 04.03.2005

Ein Arbeitsmorgen! – Nach einem ordentlichen Frühstück mit frisch gebackenen Brötchen ging es mal wieder richtig zur Sache. Die Jungs haben 200 Dornenpflänzchen in die Erde gebracht, gut dass zwei Gärtner dabei waren. Das fünfte Familienmitglied saß stundenlang in der brütenden Mittagssonne, um den Riesen-Wassertank anzupinseln. Nach dem Beten und Essen hat Ansgar Skat spielen gelernt, anschließend fand man sich zur Siesta auf den Zimmern ein. Gegen 15.30 sind Philipp, Sabine und Brother Daniel ins Karatu Hospital aufgebrochen, um die deutsche Krankenschwester Sandra zu besuchen. Zufällig waren noch andere Deutsche vor Ort: eine Frau, die es sich zur Aufgabe gemacht hat die Kunst der Käserei in Afrika zu etablieren, eine Lehrerin, eine andere Krankenschwester und ein Medizinstudent – 6 wasungu (Weiße) zufällig auf einem Haufen. Sandra war so nett uns durch das Krankenhaus zu führen, was uns einen guten Einblick in die spartanischen Verhältnisse ermöglichte. Es gibt zwei OP Säle, zwei Sterilisatoren, ein Labor und eine Pharmazie und eben die Männer- und die Frauenstation. Das Krankenhaus ist auf 90 Patienten ausgelegt, doch zur Not stehen auch Betten draußen. Die Angehörigen der Patienten sind für die Pflege und chakula (Essen) zuständig und wir konnten zuschauen, wie das essen unter freiem Himmel zubereitet wird. Dieses System würde es wohl in unserer Heimat nicht geben! Dass es seit einer Woche kein Wasser mehr gab, die tembo (Elefanten) hatten mal wieder die Pipeline demoliert, würde bei uns wohl auch nicht vorkommen. Anschließend führte uns Sandra noch durch die Männerstation, wobei wir recht erstaunt waren 10 betten pro Zimmer zu sehen, da wir auch hier einen anderen Standart aus Deutschland gewohnt waren. Der Großteil der Patienten wird aufgrund von Unfällen oder Malaria eingeliefert, wobei man mit der Malaria sehr gut umzugehen versteht. Was uns zuerst verwunderte war, dass der größte Teil der Patienten Masai waren, da diese sich die Behandlungen, aufgrund ihrer Viehverkäufe, ohne Probleme leisten können. Alles in Allem ein sehr aufschlussreicher Tag – Hebammen sind hier Mangelware und das Vorgehen z.B. bei Kaiserschnitten ist doch sehr altmodisch. Der Abend verlief ohne Zwischenfälle, sprich: Essen, Schlafen. – Sabine

Samstag 05.03.2005

Lake Manjara – Safari! Wieder machten wir uns früh auf um, in unseren Augen, wilde Tiere zu suchen. Lake Manjara hieß das Reiseziel, um die Ecke von Karatu also. Nach einigen Turbulenzen, man wollte unsere tansanianischen Schillinge am Eingang nicht akzeptieren, ging es in ein landschaftlich völlig anderes Gebiet als es der Krater zu bieten hat, wir bestaunten urwaldähnliche Vegetation im Wechsel mit Steppe und dem See. Hier sahen wir zusätzlich zu den „Standards“ aus dem Ngorongoro Giraffen und den König der Tiere, einen männlichen Löwen. Da das Areal recht überschaubar gehalten ist ging’s dann recht bald zurück nach Karatu. Gegen Abend trafen wir uns auf der nicht weit entfernten Kifaru Lodge mit Esther und Horst, einer Deutschen und einem Österreicher, welche die Lodge für mindestens 10 Jahre gepachtet haben. Der Kontakt war vorher zufällig im Dorf hergestellt worden. Der Abend war einer der aufschlussreichsten der bisherigen Reise und wir erfuhren vieles aus Sicht der local resident wasungu, was uns sonst sicherlich entgangen wäre. Des Weiteren so ausgeprägte Charaktere, dass es mit ihnen und ihren Geschichten gar nicht langweilig werden kann, wir taten unser Bestes ebenfalls möglichst viel von uns zu berichten.

Sonntag 06.03.2005

Shopping Tour – Nachdem wir also gestern einige nützliche Insidertipps von Horst und Esther bekommen hatten, machten wir uns an diesem Tag auf zum Souveniereinkauf. Zuvor wurde die Kirche geschwänzt , zusammen gesessen und gelunched. Shopping in Tanzania hat seine eigenen Regeln: Für jede teil gibt es drei verschiedene Preise; Den günstigsten (Landeseinwohner), den resident Preis und eben den für Touristen, den Msungu-Preis. Es galt also an diesem tag, den erstgenannten Preis, welche nicht selten mehr als 500% über Wert lag, möglichst weit herunter zu handeln. Laut Horst und Esther gibt es hierbei drei wichtige Regeln:

  1. Zahle soviel, wie dir etwas persönlich wert ist. Es gibt keinen kalkulierten Preis.
  2. Bringst du einen Tanzanier zum lachen, kann es passieren, dass du nur deswegen Geschenke oder Rabatte bekommst. Also Jokes ohne Ende!
  3. Man muss dran bleiben, es ist nicht unverschämt den Preis um mehrer 100% herunter zu handeln.

Mehr oder weniger ging dieser Trip für alle erfolgreich mit haufenweise Holzartikeln zu Ende. Auf dem Rückweg gab es noch eine kalte Cola für jeden und für Ansgar und Philipp noch ein schnelles Schnäppchen durchs Autofenster. Der Abend verging wie immer, nur ohne Licht, da der Generator noch kaputt war. – Ansgar

Montag 07.03.2005

Arbeitsmorgen – Morgens pflanzten wir noch viele 100 weitere Dornenpflänzchen vor dem Center und haben begonnen die Kindergartenwippe zu planen. Nach dem Lunch machten wir uns auf, um den Public Market zu besuchen. Am siebten jeden Monats trifft sich ganz Karatu auf einem riesigen Markt. Schüler bekommen den halben tag frei und Angestellte müssen den ganzen tag nicht arbeiten. Das Treiben ist eigentlich nur für Einheimische geplant und man bekommt Alles was das Herz begehrt zu sehr günstigen Preisen. Man kann es wirklich ein Kunterbuntes Treiben nennen: Altkleider, Kangas, Kitenge, Haushaltswaren und vieles mehr wurde lauthals angepriesen. Tausende Menschen bei trockener, staubiger Hitze auf einem Fleck! Um den Markt herum wurden provisorische Zelte  aus Zementsäcken aufgebaut und luden zum Essen und Trinken ein. Faszinierend war die Zubereitung  und das Räuchern von Fleischspießen, was für den europäischen Magen doch schon eine arge Herausforderung gewesen wäre. Sabine wurde beim Kauf ihrer Kleidung tatkräftig von Brother Paulinus und Brother Damian unterstützt. Am Nachmittag trafen wir dann noch zufällig Sandra und ein paar der anderen aus dem Krankenhaus, was uns die Chance bot süße Kartoffeln zu probieren und uns das lokale Bier zu begutachten – Trinken wollte die braune, dickflüssige Brühe, auch nach mehreren Angeboten, keiner von uns. Ziegen, Rinder, Schafe und alles was zu ihnen gehört wurde zu sehr günstigen Preisen verkauft. Wieder einmal ein Erlebnis der besonderen Art und wir beschlossen zu Fuß zurück zu laufen. Nach einer knappen Stunde waren wir dann auch schon müde, aber gut amüsiert „zu Hause“ angekommen, wo die Brüder Sabine dann akribisch zeigten, wie sie ihre neuen Kleidungsstücke (einen Kanga) am besten wickeln und tragen kann. Heute Abend kochte Andreas wieder einmal ein bezauberndes Mahl für uns und wie immer waren alle früh im Bett. – Sabine

Dienstag 08.03.2005

Heute Morgen mussten wir nach dem Frühstück ein wenig improvisieren, weil wir noch ein paar Kleinigkeiten fertig zu stellen hatten. Ansgar und Benny vergruben die zuvor gekauften Bäumchen im Vorgarten, während Sabine und Philipp sich an der Wippe für den Kindergarten zu schaffen machten. Andres ging seiner Lieblingsbeschäftigung, „Besorgen in Karatu“ nach. Nachmittags erfuhren wir, dass wir erst am Donnerstag die Wippe mit den Kindern einweihen konnten, weil der rechte Platz dafür noch nicht mit dem Pastor abgesprochen war. Wir hatten daher plötzlich doch etwas mehr Zeit. Morgens war ein local Cucu gekauft worden, der abends lecker aus dem Ofen kam. Danach war auch dummerweise das Gas leer. Die Küchenjungs müssen noch viel lernen, 16kg in einer Woche ist doch ein wenig viel. Nach dem Essen gab’s eine schöne Nachtwanderung ins Bytes, wobei wir auf dem Hinweg etwas Außergewöhnliches betrachten durften: einen Igel in Afrika. Nach einigem Bier ging’s zurück und danach in die Kiste. – Andreas

Mittwoch 09.03.2005

„Der Tag der Wippe“ – Brother Daniel beauftragte Ansgar und Benny mit der Pflanzung und Gestaltung der Brüderresidenz. Nach dem Frühstück ging es arbeitsteilig los: Andreas und Philipp beschäftigten sich mit der Wippe, Sabine bemalte den Rest des Wassertanks und die anderen beiden inspizierten ihr neustes Planungsobjekt – das Brüderhaus. Nach dem Mittag wurde dann die fertige Wippe am Kindergarten platziert und fundamentiert. Darauf hieß es ein wenig ausspannen, Abendessen und Schlaf. – Benny

Donnerstag 10.03.2005

Der letzte Tag in Karatu – Wir gingen recht früh zum Kindergarten, um dort die Wippe einzuweihen. Die Kinder waren begeistert und Andreas nutze die Gunst der Stunde, um ein Foto von jedem einzelnen Kind zu machen. Wir sahen strahlende Kindergesichter und einige zukünftige Fußballtalente. Es waren ungefähr 30 Kinder die voller Ehrfurcht ihr neues Heiligtum begutachteten und nach Herzenslust, aber voller Disziplin, ausprobierten. Es ging der reihe nach und jeder durfte einmal unter Anleitung der Lehrerin wippen. Leider kann man die Freude der Kinder sehr schlecht in Worte fassen… Zum Mittag gab es noch einmal ein leckeres Mahl und danach warteten wir gespannt auf die Überraschung, welche uns von den Brüdern angekündigt worden war. Brother Nikolaus kam am frühen Nachmittag, um uns ebenfalls Gesellschaft zu leisten, wobei er sich diesmal eher auf Philipp konzentrierte. Die aufregenden Gespräche und Anekdoten werden wir sicherlich alle vermissen, auch wenn wir mit unter kein Wort verstanden haben. Gegen 16.30 Uhr wurde es dann etwas turbulenter: Viktors Bruder und eine Ordensschwester trafen ein, unser Speisesaal wurde vorbereitet und man hielt weiterhin die Überraschung geheim. Gegen Abend wurde das Geheimnis gelüftet und wir durften einen „African cake“ verzehren, was nichts anderes ist als eine ganze, gebratene Ziege, welche wir nicht einmal mit 10 Leuten zu Essen vermochten. Der Abend ging entspannt in die Nacht über und alle fieberten Bennys 27sten entgegen, welchen wir um Punkt 12 feierten. – Sabine

Freitag 11.03.2005

Nach unserem letzen Gebet und dem Frühstück ging es um 7.30 Uhr los Richtung Arusha Airport. Dort verabschiedeten wir uns endgültig von den Brüdern und checkten im Miniairport ein, von wo aus wir uns um 11.00 Uhr Richtung Zanzibar aufmachten. Precision Air setzte uns dann pünktlich um 12.15 Uhr am Flughafen auf Zanzibar ab, um 12.17 Uhr waren wir völlig durchgeschwitzt. Von hier machten wir uns mit dem Taxi auf den Weg zum Fährhafen, aber die Tickets waren leider noch nicht verfügbar, also fuhren wir 60km Richtung Norden, um in Kendwa Rocks einzuchecken. Um 14.30 Uhr waren wir stolze Mieter zweier Bandas für immense 10$ pro Nacht im Paradies. Um es kurz zu machen: weißer Korallenstrand, Palmen, himmlisches Meer, mehr blauer Himmel als irgendwo sonst. Die nächsten Tage werden nur noch als Stichpunkte dargestellt, da jeder von uns seine Eindrücke für sich behalten wird. – Philipp

Samstag 11.03.2005 – Unschönes Wetter

Sonntag 12.03.2005 – Schönes Schnorcheln, viele Fische

Montag 13.03.2005 – Nugwi, Schildkröten schauen

Dienstag 14.03.2005 – Fähre nach Dar es Salaam, Markt mit Brother Raphael

Mittwoch 15.03.2005 – Ende mit Afrika, weil Fliegen

Donnerstag 16.03.2005 – Zuhause!!!

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